Ayurveda im Corona-Winter 2020/21
Massagen
dürfen laut Corona-Verordnung vom 01. November 2020 bis 06. Januar 2021 in Ayurveda-Praxen nicht durchgeführt werden.
Ernährungsberatungen, Anamnesegespräche und Fastenbegleitungen
sind gerade jetzt wichtiger denn je für ein stabiles Immunsystem, eine gute Versorgung mit Vitalstoffen und der Schaffung von körperlichen und psychischen Voraussetzungen um gut durch diesen
Winter zu kommen.
Hygienemaßnahmen in meiner Praxis
- Reinigung und Desinfektion der Praxisräume und aller
Kontaktflächen nach jedem Kundenbesuch.
- Die gesamte Praxiswäsche wird nach dem Kundenbesuch mit
Desinfektionswaschmittel der Firma Sonett bei 90 Grad gewaschen.
- Während der Behandlungen trage ich einen Mund- und Nasenschutz
und ein Schutzschild zu Ihrem Schutz.
- Desinfektionsmittel stehen bereit um bei Betreten und Verlassen der
Praxis die Hände zu desinfizieren.
- Maximal ein Kundenkontakt/Praxisbesuch am Tag.
Während in einer physiotherapeutischen Praxis 10 Patienten und mehr am Tag auf einer Liege liegen sind es in meiner Praxis vielleicht 3 in der Woche. Und auch ohne Corona wird meine Praxis nach
jeder Behandlung gründlich gereinigt und jetzt auch desinfiziert.
Mit einem Rezept dürfen physiotherapeutische Massagen weiterhin ausgeführt werden. Die ganzheitlich wirkenden, stress- und angstlösenden, immunstärkenden Massagen des Ayurveda sind hingegen
verboten.
Es ist nicht die Zeit für nichts bringende Diskussionen – es ist die Zeit auf uns aufzupassen und unseren Mitmenschen zu helfen gesund zu bleiben und die Existenz zu sichern. Nur so können wir unsere Werte auch für die Zukunft erhalten und auch in Zukunft gemeinsam essen gehen, Konzerte besuchen, alternative Heilverfahren in Anspruch nehmen oder Massagen genießen.
Mit Herz, Mitgefühl und Verstand.
Ich würde mich freuen, wenn ich mit meinen Angeboten auch weiterhin für Sie da sein darf.
Bleiben Sie gesund und versuchen Sie angstfrei durch die Zeit zu kommen, haben Sie Spaß und Freude, lachen und lieben Sie, holen Sie das Schöne und Positive in Ihr Leben und öffnen Sie sich für
Neues.
"Füttern Sie den weißen Wolf!"
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Gesundheit, Kraft, Mut, Visionen sowie eine besinnliche und lichtvolle Weihnachtszeit.
Herzlichst Ihre Susanne Lilienberg
Stärken Sie ihr Immunsystem, sorgen Sie dafür, dass Sie im Gleichgewicht sind und denken Sie positiv!
Eine Grundphilosophie des Ayurveda besteht darin, die Immunität des Menschen so zu stärken, dass Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen keine Krankheit in uns auslösen können.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 repliziert und vermehrt sich vor allem im Rachen und den oberen Luftwegen, im Ayurveda Prana Vaha Srotas genannt.
Es kann trockenen Husten (Vataja Kasa), Fieber (Jvara), Atemnot (Shvasa), Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich Durchfall, Halsschmerzen oder Schnupfen erzeugen.
Aus ayurvedischer Sicht führt eine Infektion zur Zunahme von Vata Dosha und einer Blockade in den Prana Vaha Srotas. Laut der medizinischen Fachpresse sind bei Coronaerkrankten fast immer dicke weiße Zungenbeläge festgestellt worden, die ayurvedisch auf Ama (Schlackenstoffe) schließen lassen.
Fieber ist das Ergebnis von Dosha und Ama in unserem Nährsaft (Rasa Dhatu) sowie einer Blockade der schweißtreibenden Kanäle (Svedavaha Srotas).
All diese Symptome hängen mit der Beeinträchtigung von Avalambaka Kapha und Pranvata zusammen. Wir müssen also einen Behandlungsplan erstellen, um Avalambaka Kapha und Pranvata ins Gleichgewicht zu bringen.
Aus dieser Betrachtung heraus ergeben sich folgende fünf Strategien:
- Atemwege pflegen, schützen und freihalten
- Neues Ama (Verschlackung) vermeiden und altes reduzieren
- Agni (Verdauungskraft) stärken und Verdauung regulieren
- Vata Dosha besänftigen
- Das Immunsystem stärken
- Avlambaka Kapha über eine entsprechende Ernährung im Gleichgewicht halten
- Pranavata-Gleichgewicht über Anuloma-Viloma Pranayama, zweimal täglich 10 Minuten
Was können wir tun?
Sehr viel! Auf keinen Fall Ayurveda-Praxen schließen, denn Ayurveda wird jetzt mehr denn je gebraucht
Nebst der Expositionsprophylaxe wie Kontaktgestaltung und Desinfektion gibt es die Dispositionsprophylaxe zur Verminderung der eigenen Krankheitsbereitschaft und damit die Entschärfung eines möglichen Krankheitsverlaufes. Hierin hat Ayurveda mit seinem präventivmedizinischen Ansatz einen klaren Vorteil zur Schulmedizin.
Die beste Prävention ist ein gesunder und individuell zuträglicher Lebensstil, der zu einem starken Immunsystem führt.
- täglich warm und frisch zubereitete vegetarische Mahlzeiten mit viel Gemüse, süßen und reifen Früchten, vollwertigem Getreide, Hülsenfrüchten, gesunden Fetten und Gewürzen, die der Konstitution entsprechen.
- Trinken von warmem Wasser und Ingwertee.
- Meiden von fetten, kalten und schweren Speisen, Joghurt und Fleischprodukten, Käseerzeugnissen, Fertiggerichten
- Reduktion von Alkohol, glutenhaltigen Speisen und Zucker auf ein Minimum.
1. Stärkung des Immunsystems mit
Meerrettich, Chili, Knoblauch und Limette
Man kann diese möglichst täglich in den Speisenplan einbauen oder eine entsprechende Tinktur ansetzen und täglich davon einen Eßl. zu sich nehmen.
2. Stärkung des Immunsystems mit
Ingwer, Schwarzer Pfeffer, Langer Pfeffer, Zimt, Tulsi, Kardamom
Bereiten Sie sich aus diesen Zutaten einen Tee
(1/2 TL pro Tasse, 6 min. kochen) und diesen dreimal täglich ohne Zucker oder Milch zu trinken. Alle Zutaten in gleicher Menge, vom Süßholz aber nur die Hälfte.
In meinen Ernährungsberatungen erhalten Sie entsprechende Rezepte individuell auf Sie abgestimmt.
Praxis der ayurvedischen Morgenroutine
- Ein Glas heißes Wasser (60°) trinken
- Zunge und Nase von Belägen befreien.
Führen Sie hierzu täglich eine 10-15-minütige Mundspülung mit Sesamöl durch. Reinigen Sie Ihre Nase mit Salzwasser und träufeln Sie 3-4 Tropfen Öl (Anu Taila, Shadbindu Taila) in jedes Nasenloch. Inhalieren Sie täglich 10-15 Minuten den Dampf von Thymian und zerstoßenen Ajwainsamen in heißem Wasser mit etwas Meersalz.
Ayurvedische Nahrungsergänzungen werden seit 2000 Jahren zur Stärkung des Immunsystems und der Atemwege eingesetzt. Fragen Sie mich nach den für Sie am besten geeigneten Einzelpflanzen oder Mischungen.
Die Krise als Chance nutzen
Es liegt in unserer Natur, für uns funktionierende Systeme nicht zu hinterfragen. Geht es uns gut, ändern wir an unserer Einstellung und unserem Lebensstil nichts.
Blicken wir auf unser Leben zurück!
- Welche Ereignisse waren Meilensteine in unserem Leben und haben uns weiter gebracht in unserer Entwicklung?
- Woraus haben wir am meisten gelernt, was hat uns am stärksten geprägt?
Sind es nicht die leidvollen Erfahrungen, die das Potenzial großer Transformation in sich bergen. Wir sollten immer wieder mal innehalten und das eigene Leben reflektieren.
Was möchte ich ändern? Wer und was ist mir wirklich wichtig im Leben?
Wir leben in einer Selbstverständlichkeit und sollten die Pandemie nutzen um:
- mehr im Einklang mit der Natur und ihren Rhythmen leben
- weniger und bewusster tierische Lebensmittel verzehren
- uns wieder auf Kernwerte besinnen und nicht nur Listen abarbeiten
- unseren Lebensstil zu überdenken, da Gesundheit nicht selbstverständlich ist
- uns gegenseitig mehr respektieren, wertschätzen und unterstützen
- gewaltfrei leben, Kriege, weltweite Armut, Hunger und Unterdrückung beenden
- die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren achten und schützen
Aufgrund der Verordnung der Bundesregierung ist meine Praxis im Dezember für Massagen geschlossen. Ernährungsberatungen, Anamnesegespräche und Fastenbegleitungen können weiterhin durchgeführt werden.
Buddha sagte: „Leid entsteht durch unser Festhalten an Vergänglichem …“.
Die Wurzeln dessen sind Unwissenheit, Anhaftung und Abneigung.
Befreien wir uns von der Illusion, Vergängliches aufrecht erhalten zu können/müssen, und leben den gegenwärtigen Moment, dann entsteht eine innere Freiheit.
Aus dieser heraus können wir alle Krisen meistern, aus ihnen lernen und an ihnen wachsen. So hätte Corona wenigstens einen tiefen Sinn.